Nanu, lärmt Ted Skjellum nun auch noch unter dem Namen THE RITUAL CLIQUE durch das Waldesdunkel? So meine erste, zur Frage sich formende Überlegung, als ich "Total Hades", dem Einstiegssong auf dem gleichnamigen Mini-Album des Projekts aus dem Hessischen lausche.

Das liegt vor allem am mit einer Reibeisenstimme variabel vollzogenen Gesang und dem mit Thrash-Metal-Ingredenzien angereicherten Black-Metal-Geschepper, das sich unverzagt im total widerständigen Dark-Throne-Fundus bedient und mit ordentlich Schmackes vergleichsweise abwechslungsreich dargeboten wird.
Ganz so versiert wie die norwegischen Veteranen geht THE RITUAL CLIQUE allerdings (noch) nicht zu Werke, gleichwohl unsereinem der Enthusiasmus für diese Form des Metal ähnlich engagiert entgegen dröhnt. Auch ein Blick auf die Songtitel lässt vermuten, wessen Einfluss hier gar nicht erst verhohlen werden soll, zudem "Thy Humiliation" stellenweise mit einem Riffing aufwartet, das kein Kreuz "unturned" lässt. Auch Aura Noir wird mit einer Cover-Version von "Purification Of Hell" gehuldigt, und ein Titel wie "Unsober Thrashing Alliance" lässt vielleicht Tankard-Fans aufhorchen, wirbelt jedoch einmal mehr jenen Staub auf, der sich nach einem Überfall hinlänglich bekannter norwegischer Rumpelwichte gelegt hatte. Frischgezapftes passt zu diesen ziemlich mitreißenden Songs im annehmbaren Klangbild - Verzeihung, im "Sounddreck" (schreibt Schattenpfade) - ebenso gut wie Dosenbier.
Das Mini-Album erscheint via Schattenpfade Support Circle im dort nun scheinbar gängigen Format einer vierseitigen Digipak-CD, die jenseits spärlicher Credits mit Infos über beteilige Musiker geizt und deren traditionell schwarz-grau-weißes Design wie der sprichwörtliche Ar*** auf den rostigen Eimer passt. Verloren, wer hier eine stilistische Innovation sucht…!

FAZIT: Im Zeitalter von per "KI" programmierter Musik weiß ein Newcomer wie THE RITUAL CLIQUE mit seinem kompromisslos rumpeligen Dark-Throne-Tribute-Sound vom Fleck weg zu gefallen und für eine knappe halbe Stunde für Kurzweil zu sorgen. "Total Hades" rockt beherzt und munter drauflos, ohne in punkto Originalität Bäume auszureißen.