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Billy Andrews: DARK TENOR – Symphony Of Light 2 (Review)

Artist:

Billy Andrews

Billy Andrews: DARK TENOR – Symphony Of Light 2
Album:

DARK TENOR – Symphony Of Light 2

Medium: CD/Do-LP/Limit. Box
Stil:

Rock/Pop meets Klassik oder umgekehrt

Label: RED RAVEN GmbH
Spieldauer: 44:58
Erschienen: 28.03.2025
Website: [Link]

Vielleicht erinnert sich ja jemand der älteren Jahrgänge noch daran, dass in Deutschland vor etwa 43 Jahren der im Jahr 2010 verstorbene Opernsänger PETER HOFMANN für viel Aufsehen sorgte, als er unter dem Titel „Rock Classics“ ein Album herausbrachte, auf dem er zehn Coverversionen sehr bekannter englischsprachiger Songs veröffentlichte und die Klassik mit dem Rock sehr modern von rockig über poppig bis hymnisch vereinte. Der Erfolg blieb nicht aus und dieses Konzept und das Album verkaufte mehr als eine Millionen Exemplare und zählt bis heute zu einem der meistverkauften Alben in Deutschland.

Genau diesem Konzept folgend veröffentlichte vor 10 Jahren BILLY ANDREWS, ebenfalls ausgebildeter Opernsänger und sehr guter Geigenspieler sowie Multiinstrumentalist, als DARK TENOR sein Debüt-Album „Symphony Of Light“.


Damals hielt man bewusst die Identität des Musikers, der wohl auch im Knabenchor Hannover, dem Dresdner Kreuzchor und im Ensemble der Dresdner Semperoper sang, geheim. Durchaus verständlich, denn nach diesem Album hätten sicher viele nur der Klassik zugewandte Ohren ihren rockigen Kulturschock erlebt. Denn DARK TENOR setzt auf pompösen Rock-Bombast, angereichert mit Pop- und Goth-Appeal, wobei er immer wieder auch auf sehr eingängige Melodien der Klassik von Beethoven bis Mozart und das Covern bekannter Pop-Stücke zurückgreift.


Im Grunde ist es ein melodramatischer, orchestral klangvoller wie gleichermaßen etwas bedrohlicher Name, den sich BILLY ANDREWS als sein musikalisches Ich ausgewählt hat: DARK TENOR.
Erwartet uns hier 'dunkle Klassik' im Arien-Stil vorgetragen?
Im Grunde von allem etwas.
Auch wenn der Titel des Albums im Widerspruch zum DARK TENOR steht: „Symphony Of Light 2“.

Und obwohl es auch eine ganze Menge Schelte aus dem Kritikerbereich für den ersten Teil gab, so ließ sich Andrews nie beirren und setzte seinen für sich und die mediale Öffentlichkeit gewählten Weg konsequent fort, wobei mit „DARK TENOR – Symphony Of Light 2“ sogar von der gesamten Ausrichtung her ein deutlicher Rückgriff auf das vor zehn Jahren erschienene Debüt ist.


Obwohl sich im Rahmen der Doppel-LP die Frage aufwirft, warum sich bei einer Laufzeit von einer Dreiviertelstunde nicht auf eine LP beschränkt wurde. Sollte damit vielleicht doch der Preis ein wenig in die Höhe getrieben werden? Denn besonders beachtenswerte Beigaben entdeckt man ansonsten nicht in/auf der Doppel-LP.

Das verblüffende Highlight des Albums ist dieses Mal auf der LP-B-Seite zu entdecken: die Coverversion „Shout“, welche im Original von TEARS FOR FEARS stammt und die Andrews zum Glück mit einer ganz ähnlichen Dynamik wie das Original vorträgt, ohne dabei auf übertriebenen Kitsch zu setzen.


Aber auch sich himmlisch erhebende, mit so einigen Schmalzschichten überzogene Hymnen, wie „You Raise Me Up“ (im Original von JOSH GROBAN) oder „Solveigs Hymn“, gehören zu seinem Repertoire, sodass für alle, die sich bei Rock wie Klassik wohlfühlen, etwas auf „DARK TENOR – Symphony Of Light 2“ mit dabei ist. Auch dass DARK TENOR bereits einige Konzerte mit UNHEILIG veranstaltete und sogar dessen Gesang stellenweise mit übernahm, passt bestens. Hier hatten sich bereits 2018 zwei gefunden, die wirklich auf einer musikalischen Wellenlänge schwammen. Dass Andrews sich zudem als ausgewiesener Fan von ALTER BRIDGE versteht, kann man aus „DARK TENOR – Symphony Of Light 2“ heraushören.
Ob's jedermann gefällt, ist eine andere Sache...


Selbst für den nächsten Weihnachtssampler wird mit „Winterreise“, dem einzigen deutschsprachigen Song des Albums, vorgesorgt. Eine kluge Entscheidung, denn es ist wirklich ein gelungenes Weihnachtslied, das den Winter in den Mittelpunkt rückt und nicht das ausgedudelte Weihnachtsfest, das uns dann beim überall beschallten Shoppen während der Weihnachtszeit belästigt. Vorausgesetzt dieser die Doppel-LP abschließende, angenehme wie nicht übertrieben besinnliche Song bleibt bis zum Ende des Jahres in den Ohren derjenigen hängen, die für die weihnachtlichen Radio-Programme und CD-Sampler verantwortlich sind. Qualitativ lohnenswert ist der Song auf jeden Fall.


FAZIT: BILLY ANDREWS ist ein klassisch ausgebildeter Sänger, der sehr moderne Züge in sich trägt und so als besagter DARK TENOR Klassik und Moderne sowie jede Menge hippen Comic-Style (Man bewundere nur die Innenseite des Gatefoldcovers der Doppel-LP „DARK TENOR – Symphony Of Light 2“!) und rockige wie poppige Töne miteinander vereint, indem er eine gelungen-klangvolle Balance zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in seiner Musik auslotet. Klassik trifft so auf Rock, Pop, Hymnisches und viel Bombast wie Pathos. Ideal für große Konzerthallen, selbst wenn DARK TENOR polarisiert, gibt’s sicher jede Menge Begeisterung für „DARK TENOR – Symphony Of Light 2“, wenn BILLY ANDREWS nunmehr ohne Verkleidung und Kapuzen-Mantel als DARK TENOR die Bühne betritt.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 172x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • Seite A (10:55):
  • Alive
  • Bitter Sweet Kiss
  • Bumblebee
  • Seite B (11:34):
  • Shout
  • The Fight
  • You Raise Me Up
  • Seite C (12:45):
  • Solveigs Hymn
  • Impossible
  • To Be Somebody
  • Seite D (9:44):
  • Gravity Of You
  • This Is Home
  • Winterreise

Besetzung:

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